Monday, September 01, 2008

ein jahr ist es her - es tut weh

Moin moin,

ja, es ist jetzt ein Jahr her, dass ich den beschissenen Anruf bekam.

Meine Frau und ich wollten eine ruhigen Samstag Nachmittag machen. Da klingelte das Telefon. Nerv. Es war Sandra. Jörn seine Freundin. Ich wollte nicht ran. Dann rief sie auf Handy an. Na ja, ist ja nix unnormales. Aber irgendwie war alles von einen komischen Gefühl begleitet. So ein Scheissgefühl. Ich wusste, da ist was nicht in Ordnung. Mit Jörn. Und es war nicht nur das Gefühl, dass was nicht so dolle war, sondern dass etwas schlimmes passiert ist. Etwas ganz schlimmes. Aber ich ging nicht ans Telefon, weil ich den Gedanken verdrängte. Nein, so einen Gedanken wollte ich nicht haben. Kurz darauf klingelte das Telefon wieder. Ich war genervt. Aber da war wieder das schlimme Gefühl.
Es war nicht Sandra.
Ich ging ran.
Es war Michi. Jörn sein Bruder.
Er sagte: "Eddie? Ich bin's. Michi. Jörns Bruder.
Jörn ist tot! Suizid mit Tabletten"
Es war komisch. Als wenn ich es wusste. Es war wie ein Schock. Aber irgendwie auch nicht. Keine Gefühle. Nur Verwirrung. Ich weiß nicht mehr, was wir dann noch kurz am Telefon beredeten. Nur, dass ich sofort los wollte. In Jörnis Wohnung, wo Michi und Anke waren.
Ich wollte mit dem Motorrad fahren. Aber Simone sagte NEIN!
Wir riefen ein Taxi.
Wir fuhren los.
Keine Ahnung, wie lange wir brauchten.
2 mal mussten wir noch abbiegen.
Ich hatte Angst.
Hoffte, dass Jörni und sein Bruder sich nur einen echt makaberen Scherz erlaubten und wollten, dass wir zum Grillen kommen.
Aber ich wusste, dass es kein Scherz war.
Einmal noch abbiegen.
Angst - keine Gefühle - zittern - nicht zitter - Angst - totale Ruhe.
Bezahlen - Aussteigen - Keine Ahnung - den Gang zu Jörns Wohnung - sein Garten - die Offene Tür - durchgehen - Angst - Michi und Anke - Hoffnung auf einen Scherz - wartet Jörn? - kein Scherz - Kein Gefühl.
Keine genaue Erinnerung, was dann war.
Dann fuhren Michi und Anke uns nachhause. Im Auto lief die Mucke, die Jörn und ich immer gehört hatten. Udo Lindenberg, Westernhagen, AC/DC. Schmerzen. heimliche Tränen.
Ja, das war vor einem Jahr. Einer der schlimmsten Tag in meinem Leben. Ich sitze jetzt hier und hab wieder Tränen in den Augen. Er fehlt mir so sehr. Jeden Tag. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an ihn denke.
Ich lebe immer wieder die Erinnerungen an Dich, Jörni, durch. Unsere Schulzeit. Den Blödsinn, den wir fast täglich anstellten. die Zeit, als wir nach unserer Drogen- und Alkoholphase wieder zusammen fanden. Unsere Dartzeit. Unsere Motorradzeit. Jörni, Du fehlst mir. Jeden Tag.
Ich liebe Dich mein Freund. Ja. Und ich freue mich, wenn ich irgendwann nach Hause kommen, zu Gott, dass ich Dich da wieder sehen werde. Du bist nur vorgegangen. Und ich weiß, dass Jesus Dir kurz vorher begegnet ist und Du Ihn erkannt hast und ja zu Ihm gesagt hast. Da wo Menschen sagen "Verloren", sagt Gott: "Gefunden"