Tuesday, January 08, 2008

Ein neues Jahr.

Ja, lang lang ist’s her. Da hab ich mal einen Blog angefangen.

Nun hab ich auch schon super lange nix mehr reingeschrieben. Auf einer Seite, war mir nicht danach. Und auf der anderen Seite hatte ich irgendwie keine Kraft. Oft habe ich gedacht, dass ich mich jetzt hinsetzte und was schreibe. Und dann verließ mich die Motivation wieder. Aber nun möchte ich einfach mal das Jahr 2007 an mir vorüber ziehen lassen.

Es ist schon komisch. Es sind gute Sachen geschehen und es sind Sachen passiert, die wirklich absolut unnötig waren.

Eigentlich behalte ich die Schönen Sachen immer viel mehr. Aber dieses Mal ist es irgendwie anders. Die negativen Sachen sind so heftig gewesen, dass sie meine Erinnerungen bestimmen. Hm.

Begonnen hatte das Jahr mit der Sylvesterparty im Shovelroad, unserer Dartkneipe. Eigentlich wollten wir mit Jörn, meinem besten Freund reinkommen. Aber er konnte nicht, weil er in Göttingen auf eine Psychotherapie war. Hm. Da hatte er schon gefehlt. Dann hatten die in der Kneipe eine so grauenvolle Mucke gespielt, dass es kaum zum aushalten war.

Na ja, was war dann? Meine Krebsbestrahlung. Die hat mich wirklich ganz schön gerissen. Erst sollten die Nebenwirkungen nur bis 3 Wochen nach der Bestrahlung anhalten. Also sie nach 3 Monaten immer noch da waren, schnackte ich bei der Nachuntersuchung den Arzt darauf an. Joa, der meinte dann doch, dass die Nebenwirkungen schon mal bis 6 Monate gehen können. Ach was. Nach einem halben Jahr, waren die immer noch da. Nächste Untersuchung, wieder die Frage, wie lange? Und da meinte der Arzt dass so was schon mal bis zu 2 Jahren dauern könnte. Ja nee, is klar. Oder? Also, ich hatte das ganze Jahr reichlich zu kämpfen. Oft Lustlos und schnell ausgepowert. Na ja. So lernte ich, dass ich wirklich nicht mehr machen kann, als ich machen kann. Hm.

Dann kam zu Beginn des Septembers der Selbstmord meines Freundes Jörn. Alter, das war nicht das, was man sich wünscht. Ich war wirklich außer Gefecht gesetzt. War unfähig zu arbeiten. Scheiße! Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an ihn denke, an dem er mir nicht fehlt. Es ist wirklich ein großes Stück Freude aus meinem Leben gegangen. Ob sie wieder kommt? Weiß ich nicht. Ich weiß nur, wenn Jesus nicht an meiner Seite wäre, wäre ich hundert prozentig im Arsch.

Dann… Mitte November. Ja. Bauchschmerzen. Wie bei einer Lebensmittelvergiftung. Erbrechen kam. Wie bei einer Lebensmittelvergiftung. Aber da gehen nach dem Magenentleeren die Schmerzen doch recht schnell wieder weg. Diesmal aber nicht. Noch mehr Erbrechen. Schmerzen bleiben. Werden schlimmer. Schmerzen in der Darmgegend. Aber kein Durchfall. Hm. Mache mir Gedanken. Taxi gerufen und ins Krankenhaus. Ja, die Überraschung: Blinddarm (zusätzlich sagte der Arzt, dass ich einen Gallenstein hätte und eine Fettleber). Nachts dableiben und Montagmorgen gleich auf den OP-Tisch. Ich glaube ich brauch das. Zum Jahresende noch mal ins Krankenhaus. Super! Als der Blinde Darm dann raus war, sagte man mir, dass es knapper als knapp war. Kurz vorm Durchbruch. Ja und daher war auch mein Bauchfell entzündet. Jippieh. Aber ich hab so dolle genervt, dass sie mich am Donnerstag entlassen haben. Hallo? Meine Frau hatte da Geburtstag, da wollte ich zuhause sein. War aber wieder doof. Ende 2006, als ich wegen Krebs im Krankenhaus war, hatte Jörni mich Morgens abgeholt. Ist extra aus Göttingen hoch und hatte seine Therapie unterbrochen um mich abzuholen. Ja, und dieses mal nicht. Scheiße. Er fehlt mir so. Am Freitag zu meinem Arzt. Der hat mich gefragt, ob die mich aus dem Krank blutig entlassen haben. Es ist schon ein Wunder, dass ich überhaupt so fit vor ihm sitze. Er machte mir klar, dass ich 4 Wochen nicht mehr als ein Kilo heben dürfe. Und da nach vielleicht 5 Kilo. Ja super. Kann ich ja gerade mal eine Milch kaufen. Dürfte nicht mal meinen Kater hochheben. Na ja. Hab auch versucht mich so gut wie möglich dran zu halten.

Dann stürzt auch noch der Jesusfreaks Server ab. Kann keine Mails für die Drogenarbeit empfangen und senden. Keine Kontaktmails mehr. Alles im Arsch (hab heute vor ein paar Tagen die Nachricht bekommen, dass irgend welche Arschgesichter sich in den Server gehackt haben und dadurch alles hin sei! Was für Wichser!)

Also, Drogenarbeit auf Sparflamme. Ach ja und zusätzlich ist mein Computerabgestürzt. Alle daten und Mails für die Drogenarbeit sind wech! Fuck!

Und dann kam Weihnachten. Es war, na ja, das erste Weihnachten wo mein Freund tot ist. Es war komisch. Durfte immer noch nicht so viel machen, wegen der OP-Narbe und ausserdem war ich logischer Weise auch noch nicht so fit. War ja gerade mal ein Monat her. Hm. Irgendwie sind bei mir keine wirklichen Weihnachtsgefühle aufgekommen.

Ok,. Dann kam Sylvester. Ich hatte mir vorgenommen, dass ich nicht feiern wollte. Hatte definitiv nicht den Kopf um Party zu machen. Es war das erste Sylvester an dem Jörn tot ist. Wir haben sonst immer zumindest einen Böllerrundgang durch Altona gemacht. Das war unser Ritual. Mit niemanden hatte ich so einen Spass dabei. 2006 war er schon nicht da. Aber da hatte er wenigstens noch gelebt. Aber dieses mal, ist es sehr komisch. Simone ist in die Disco. Ich hatte ihr auch gesagt, dass sie ruhig losziehen soll. Ich wollte einfach durch Altona ziehen. Erst war ich mit einer Freundin von Jörn und mir und ihrem Freund bei Jörns Grab. Da haben wir für ihn ein paar Raketen starten lassen und Luftschlangen auf sein Grab gelegt. Danach bin ich dann durch Altona und hab immer wieder mal Leute besucht und bin dann weiter gezogen. Um Mitternacht bin ich dann zu der Freundin von Jörn und mir und wir sind zusammen ins neue Jahr. Da kam noch eine andere Freundin von Jörn und mir. Ja, das war irgendwie nett. Aber, er feht!

Und jetzt ist schon 2008. Eine Woche vom neuen Jahr ist schon rum. Ich hoffe, dass es etwas erträglicher wird. Das neue Jahr. Beginnen tut es mit eine tollen Erkältung. Ist ja auch logisch. Bei der Menge von Antibiotika, die ich nach der OP bekommen habe ist mein Immunsystem im Keller.

Aber gerade geht es mir, wie soll ich es beschreiben? Ich habe keine Ahnung. Natürlich platt von der Erkältung. Aber da ist noch was anderes. Ich fühle komisch. Irgendwie kommen immer so Gefühle, wie ein Windhauch. Eben sind sie da und eben sind sie wieder wech. Ich fühle eine Sehnsucht. Fast schmerzlich aber doch so wunderschön. Ich habe irgendwie keine Ahnung was es ist. Es fühlt sich an, wie Gefühle aus meiner Jugend, aus meiner Kindheit. Ich kann sie aber nicht einordnen. Wenn ich an Jesus denke, sind sie auch sehr stark. Aber ich kann sie nicht greifen. Sie sind einfach da und wech. Manchmal kommt mir die Idee, dass es ein Erahnen der Gegenwart Jesu ist, wie sie im Himmel ist. Wenn ich mal bei Ihm bin. Und daher fühlt es sich auch so sehnsüchtig an. Es ist komisch eben.

Jesus, ich merke, wie sehr ich mich nach Dir sehne. Du bist alles in meinem Leben. Du bist da. Auch wenn ich Dich nicht sehe oder fühle, aber Du bist da. Du lässt mich nicht alleine. Oh Herr. Komme mehr in mein Leben. Danke!

Amen.

Der Herr Jesus segne Dich und begegne Dir in diesem Neuen Jahr. Vergiss nie, Er liebt Dich und er starb für Dich. Er legt Dir zu Entscheidung vor: Leben oder Tod. Entscheide Du Dich bitte für’s Leben!